Weltschmerz Co:Lab
und die Kraft der Veränderung
Was fühlst Du, wenn Du in die Welt schaust?
Kennst Du Gefühle von Ohnmacht, Hoffnungslosigkeit und Sinnlosigkeit?
Oder hast Du das Gefühl von Taubheit und Nichts-Spüren?
Wie stehst Du in Beziehung zur Welt?
Und was ist ein gesunder Umgang mit dem derzeitigen globalen Zustand?
Das Weltschmerz Co:Lab...
… ist eine Einladung an dich, gemeinsam mit einer festen Gruppe auf eine mehrmonatige Forschungsreise zu gehen.
… begegnet der Welt auf eine wahrnehmende und spürende Art und Weise.
… ist ehrlich, authentisch und verletzlich.
… sucht nicht nach Lösungen und stellt keine Forderungen auf.
18. Sept. - 11. Dez. 2024
Mittwochs 19-21Uhr
alle zwei Wochen - insg. 7 Einheiten
Online via Zoom
auf Schenkbasis
Weltschmerz
„Etwas in mir schmerzt, tut weh. Was ist dieses Gefühl? Woher kommt es? So oft ist es tief vergraben, kaum wahrnehmbar zwischen all meinen To-Dos und alltäglichen Gedanken. Aber eigentlich ist es immer da, dieses Gefühl, welches sich zu groß anfühlt, diese Stimme, die keinen Ausdruck findet.
Dieses Gefühl weiß um die Bäume, die in diesem Moment gefällt werden, um die grünen Flächen, die versiegelt werden. Es weiß um die Tiere, deren Lebensraum zerstört wurde und um die Flüsse, die vergiftet sind.
Das Gefühl weiß um die Kriege, die gerade toben, um die Menschen, die gerade ihre Familien verlieren.
Es weiß um diejenigen, die gerade auf der Flucht sind.
Und es weiß auch um die Zäune die Europa umgeben, um die Schüsse, die dort zu hören sind, und um die Toten, die jeden Tag an den Strand gespült werden.
Täglich werde ich an dieses Gefühl erinnert, ohne es wirklich mitzubekommen. Wenn ich an der Kasse stehe und beobachte, wie die bunten Plastikverpackungen nach dem ‚Piep‘ in die Taschen verschwinden. Wenn ich den Zug voller ausdrucksloser Gesichter sehe, die leer in die leuchtenden Bildschirme in ihren Händen starren. Wenn ich den gewaltvollen Gesprächen am Bahnsteig lausche, die mir vom Leid der Menschen erzählen.
Ich werde immer tauber, wenn ich daran denke, dass dieses Leid in jahrtausend alter Unterdrückung und Ausbeutung wiederzufinden ist. In allgegenwärtiger patriarchaler und struktureller Gewalt sich wiederholt.
Und die Profitgier einiger weniger den Tod von anderen vielen bedeutet.
Aber diese Stimme weiß auch und flüstert mir zu: „Das ist nicht normal.“
Es ist nicht normal, dass wir so viel Essen wegwerfen, während andere verhungern. Es ist nicht normal, dass manche überall hinreisen können und andere nirgendwo. Es ist nicht normal, umgeben von so viel Beton zu leben. Es ist nicht normal, weiter zu machen wie bisher, wenn wir wissen, dass das Ganze in eine riesige Katastrophe führen kann. Und es ist nicht normal, dass ich all das immer wieder vergesse und in meinem alltäglichen Leben keinen Platz findet.
Diese Stimme weist mir den Weg und erinnert mich daran, dass dieser verborgene Schmerz gefühlt werden will. Dass seine Tränen mich dort hinbringen, wo ich untrennbar verwoben bin mit diesem Leben. Dass seine Schreie die Schichten der Taubheit zerbrechen können. Und dass es ein Leben zu leben gibt, das ich bis jetzt nur erahnen kann.“
Was braucht es, um all der Zerstörung und Gewalt, präsent und fühlend begegnen zu können?
Wie können wir es schaffen die Welt zu beinhalten und dabei sogar Kraft zu schöpfen?
Und ist unser Schmerz vielleicht sogar ein Wegweiser zu einer neuen Kultur der Verbundenheit?
Diese Fragen möchte ich mit dir erforschen.
Inhalte & Werkzeuge, die uns unterwegs begleiten werden:
- The work that reconnects (Joanna Macy)
- Gefühlekompass (Vivian Dittmar)
- Übungen aus somatischem und regenerativem Aktivismus
- Active Hope (Chris Johnston & Joanna Macy)
- Global Social Witnissing (Thomas Hübl)
- Meditationen und Achtsamkeitspraktiken
- Rituale
Was ist ein Co:Lab?
Mit der Bezeichnung Co:Lab möchte ich zum Ausdruck bringen, dass dies kein Kurs ist, den Du einfach konsumieren sollst, sondern ein Format ist, an dem du teilgibst und das wir kollaborativ mit Inhalt füllen werden. Wir forschen gemeinsam und deine ganz eigenen Fragen und Impulse tragen zur Richtung auf der Forschungsreise bei.
Gleichzeitig bin ich mir meiner Rolle der Prozessbegleitung und des Raumhaltens bewusst, in der ich dich und euch achtsam begleiten werde. Meine Ideen zu Struktur, Übungen und Methoden sind Angebote, die uns unterstützen können.
Und das gute Geld?
Ich biete dieses Co:Lab tauschlogikfrei und auf dem Prinzip des Schenkens an.
Wir sind alle so gepolt, dass wir gerne möglichst billig wegkommen wollen. Das legt uns das kapitalistische Denken nahe: „Achte auf deinen eigenen Vorteil!“
Was ändert sich, wenn wir stattdessen Geld geben, um Dinge möglich zu machen, die wir wichtig finden?
Ich glaube, wenn wir einen Preis bezahlen, sind wir Konsument*in. Wenn wir etwas beitragen, übernehmen wir Mitverantwortung für das Gelingen.
Deshalb wird es am Ende des Co:Lab eine Schenke-Runde geben, in der ich auch meine finanzielle Situationen transparent mache. Ich möchte dich hier einladen, ganz frei und nach eigenem Ermessen einen für dich stimmigen Beitrag zu finden.
Gleichzeitig habe ich die Erfahrung gemacht, dass wir auch so gepolt sind, dass Geld Verbindlichkeit schafft. Ich wünsche mir eine verbindliche und feste Gruppe. Deshalb habe ich mich dazu entschieden bei der Anmeldung einen Teilnahmepfand von 50€ zu nehmen.
Anmeldung geschlossen.
Wenn du Interesse hast bei einem weiteren Co:Lab 2025 dabei zu sein, schreibe mir eine Mail an timo@holonea.de