Unsere
alltäglichen Süchte

Süchte
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Ute Hüser
Mit-Gründerin von HOLONEA

In der modernen Welt ist Sucht ein weit verbreitetes Phänomen, das uns in vielen Formen begegnet. Während wir oft bei dem Wort „Sucht“ an Drogen-, Tabak- oder Alkoholabhängigkeit denken, sind Alltagssüchte genauso bedeutsam. Von sozialen Medien über Spiele bis hin zu Süßigkeiten und Arbeit – unser Leben ist von einer Vielzahl von Versuchungen umgeben, in die wir abtauchen können. In diesem Blog werden wir den alltäglichen Süchten und ihre Auswirkungen erkunden und einige Strategien zur Bewältigung dieser Herausforderungen aufzeigen.

Die Vielfalt der Alltagssüchte

Alltagssüchte können in vielen Formen auftreten und sich oft subtil in unser Leben einschleichen. Einige der häufigsten Beispiele sind:

1. Soziale Medien: Die endlosen Ströme von Posts, Likes und Benachrichtigungen können eine regelrechte Abhängigkeit auslösen, die dazu führt, dass wir ständig unser Smartphone überprüfen.

2. Online-Spiele: Für viele Menschen ist das Spielen zu einer regelrechten Sucht geworden. Ungezählte Stunden der Lebenszeit werden gezockt, und oft fällt es sehr schwer, aus den Spielen auszusteigen.

3. Süßigkeiten und ungesunde Snacks: Der Griff zur Schokolade oder zu Chips kann schnell zu einer ungesunden Gewohnheit werden, die nicht nur unsere Gesundheit beeinträchtigt, sondern auch unser emotionales Wohlbefinden beeinflusst.

4. Arbeit: Die ständige Erreichbarkeit durch Technologie hat dazu geführt, dass viele Menschen Schwierigkeiten haben, zwischen Arbeitszeit und Freizeit zu unterscheiden. Der Drang, ständig produktiv oder erfolgreich zu sein, kann zu einer übermäßigen Arbeitssucht führen, die unsere Beziehungen und unsere geistige Gesundheit belastet.

5. Einkaufen: Online-Shopping hat es uns leicht gemacht, mit nur einem Klick einzukaufen. Doch diese Bequemlichkeit birgt die Gefahr einer Kaufsucht, die zu finanziellen Problemen und einem überfüllten Zuhause führen kann.

6. Sex: Sexsucht und Pornographiesucht sind zwei Formen von Verhaltenssüchten, die durch zwanghaftes sexuelles Verhalten oder exzessive Nutzung von Pornografie gekennzeichnet sind. Diese Suchtformen haben schwerwiegende Auswirkungen auf das Leben einer Person und ihre zwischenmenschlichen Beziehungen.

7. Beziehung: Das Festhalten an dysfunktionalen Beziehungen kann ebenfalls als Suchtverhalten verstanden werden und auch als solches behandelt werden.

Die Ursachen von Süchten

Die Ursachen von Süchten sind komplex und vielschichtig, und sie können von Person zu Person durchaus sehr unterschiedlich sein. Im Begriff „Sucht“ steckt das Wort „Suchen“, d.h. Süchtige suchen nach etwas, was ihnen fehlt. Wenn wir genau hinschauen, sind Süchte „intelligente“ Kompensationsstrategien. Es geht nicht darum, Süchte abzuwerten, sondern sie zu verstehen und ihre wirkliche Funktion in unserem menschlichen Universum zu begreifen, um auch der Scham, die oft mit Süchten einhergeht, zu begegnen.

Es gibt einige Faktoren und Einflüsse, die das Risiko erhöhen, dass jemand süchtig wird. Hier sind einige der wichtigsten Ursachen von Sucht:

1. Biologische Faktoren: Das Gehirn spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Sucht. Bestimmte Neurotransmitter, insbesondere Dopamin, Serotonin und Noradrenalin, sind an der Regulation von Belohnungsmechanismen beteiligt. Substanzen wie Alkohol, Drogen oder Spiele können das Belohnungssystem des
Gehirns aktivieren. Bestimmte Regionen im Gehirn sind besonders anfällig für Suchterkrankungen. Das limbische System, das für Emotionen und Belohnungsverarbeitung verantwortlich ist, sowie der präfrontale Kortex, der für Entscheidungsfindung, Selbstkontrolle und Impulskontrolle wichtig ist, spielen eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung von Suchtverhalten. Das Belohnungssystem des
Gehirns ist ein Netzwerk von Neuronen und Neurotransmittern, das für die Verarbeitung von Belohnungen und Motivation verantwortlich ist. Bei Sucht ist dieses System oft überaktiviert, was zu einem verstärkten Verlangen nach der Substanz oder dem Verhalten führt. Diese verstärkte Belohnungsreaktion führt dazu, dass die Person
süchtiges Verhalten entwickelt und nach mehr sucht, um die gleiche Belohnung zu erzielen.

2. Psychologische Faktoren: Psychische Gesundheitsprobleme wie Depressionen, Angstzustände oder Traumata sind wichtige Faktoren, die das Risiko einer Sucht erhöhen. Aber auch emotionaler Stress und die Unfähigkeit, Emotionen adäquat auszudrücken, führen dazu, den inneren Leidensdruck durch Missbrauch von Substanzen oder Verhaltensweisen zu lindern.

3. Soziale Umstände: Umweltfaktoren wie familiäre Konflikte, soziale Isolation, Armut oder Peer-Druck erhöhen das Risiko einer Sucht signifikant. Menschen, die in stressigen oder dysfunktionalen Umgebungen aufwachsen, haben oft ein höheres Risiko, süchtig zu werden. Aber nicht jeder, der aus dysfunktionalen Familien kommt, wird süchtig. Der Vorgang süchtig zu werden ist komplex.

4. Psychosoziale Faktoren: Persönlichkeitsmerkmale wie Impulsivität, geringes Selbstwertgefühl oder mangelnde Selbstkontrolle können das Risiko einer Sucht erhöhen. Menschen, die Schwierigkeiten haben, mit Stress umzugehen oder positive Bewältigungsstrategien zu entwickeln, neigen eher dazu, süchtig zu werden.

5. Umgebungs- und kulturelle Einflüsse: Die Verfügbarkeit von Substanzen, kulturelle Normen und gesellschaftliche Akzeptanz beeinflussen das Risiko einer Sucht. Menschen, die in Umgebungen leben, in denen z.B. Drogenkonsum weit verbreitet oder toleriert wird, haben ein höheres Risiko, süchtig zu werden.

6. Genetik: Eine genetische Veranlagung kann das Risiko einer Sucht erhöhen. Menschen, deren Familienmitglieder Suchtprobleme haben, sind einem höherem Risiko ausgesetzt, selbst süchtig zu werden. Es gibt eine Vielzahl von Studien, die sich mit den genetischen Faktoren von Sucht beschäftigen. Studien, die Familien mit einer Geschichte von Suchtverhalten untersuchen, haben wichtige Erkenntnisse geliefert.
Zum Beispiel hat die Collaborative Study on the Genetics of Alcoholism (COGA) Familien mit einer starken Prävalenz von Alkoholismus untersucht und genetische Varianten identifiziert, die mit einem erhöhten Risiko für Alkoholabhängigkeit verbunden sind.

Die Auswirkungen von Alltagssüchten

Die Auswirkungen alltäglicher Süchte sind vielfältig und weitreichend:

Sucht führt zu einer ungesunden Lebensweise und beeinträchtigt die körperliche Gesundheit.

Die psychische Gesundheit wird belastet, indem Süchte Stress und Angst verstärken und zu unangepassten psychischen Reaktionen führen.

Zwischenmenschliche Beziehungen werden schwierig. Konflikte entstehen, da Süchte unsere Aufmerksamkeit von Kontakt, Nähe und Beziehungen ablenken. Eine Reflexion oder ein Eingeständnis von Suchtverhalten wird oft geleugnet oder verharmlost.

Alltagssüchte können auch finanzielle Probleme verursachen, die eine Abhängigkeit verstärken.

Süchte beeinträchtigen unsere Fähigkeit zur Selbstbeherrschung und Selbstregulierung. Dies kann zu einem schleichenden Verlust an Selbstwertgefühl führen, was wiederum die Sucht verstärkt.

Wege zur Bewältigung alltäglicher Süchte

Die Bewältigung alltäglicher Süchte erfordert Achtsamkeit, Selbstreflexion und oft auch Unterstützung von außen. Hier sind einige Strategien, die uns unterstützen aus Suchtverhalten auszusteigen:

1. Bewusstsein schaffen: Der erste Schritt zur Bewältigung einer Sucht ist die Anerkennung ihres Vorhandenseins und ehrliches Hinschauen. Indem wir uns bewusst machen, welche Effekte Suchtgewohnheiten auf uns selbst und unsere Umgebung haben und was der Hintergrund unserer Sucht ist, können wir sie verändern.

2. Alternative Beschäftigungen finden: Anstatt sich der Sucht hinzugeben, kann es hilfreich sein, innezuhalten und gesunde Alternativen zu finden. Wenn mir bewusst ist, was mir fehlt und ich durch die Sucht kompensiere, kann ich durch Bewegung,
Meditation oder dem Pflegen von nährenden Kontakten neue Gewohnheiten in mir verankern.

3. Grenzen setzen: Lege klare Grenzen für den Gebrauch von sozialen Medien, Arbeitszeit oder Einkäufen fest und halte dich konsequent daran. Dies kann bedeuten, dass bestimmte Apps zu deinstallieren, Arbeitszeiten strikt einzuhalten oder ein monatliches Budget für Einkäufe festzulegen.

4. Unterstützung suchen: Es ist wichtig zu erkennen, dass du nicht allein bist und Sucht ein gesellschaftliches Thema ist, von dem wir alle mehr oder weniger betroffen sind. Wenn du Schwierigkeiten hast, mit deiner Sucht allein klarzukommen, zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Therapeuten, Selbsthilfegruppen oder Online-Communities können wertvolle Unterstützung bieten.

In einer Welt, die von Ablenkungen und Versuchungen geprägt ist, stellen die alltäglichen Süchte eine immense Herausforderung dar. Indem wir uns bewusst machen, was uns wirklich fehlt und wie Süchte unser Leben beeinflussen, können wir uns selbst und unserer Sehnsucht einen Schritt näherkommen und Schritte zu einem gesünderen, ausgewogeneren und erfüllteren Leben gehen.

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Reiner Rosenfeld

Reiner Rosenfeld

Früh kam ich mit der Mystik der marokkanischen Sufi´s und anderen Sufiorden in Kontakt, denen ich mich bis heute sehr verbunden fühle. Die Essenzarbeit des Diamond Approach von Hamid Almaas ebnete mir den Weg in die innere Bewusstseinsarbeit. Thomas Hübl ist in den letzten Jahren für mich ein sehr wichtiger Lehrer geworden, um diesen Weg weiter zu verfolgen und zu vertiefen. Es ist mir ein Anliegen, die tiefe Akzeptanz von dem was ist, zu verinnerlichen und authentisch das weiter zu vermitteln, welches ich selber erfahren habe.
Nach langjähriger Seminartätigkeit und Organisation und Initiierung von verschiedenen Projekten, rückte die soziale Arbeit und die Gründung eines gemeinnützigen Jugendhilfeträgers für mich in den Vordergrund, dessen Geschäftsführer ich bis heute bin. Diese Phase geht allmählich zu Ende und mein Wunsch meinen Erfahrungsschatz weiterzugeben und anderen Menschen zur Verfügung zu stellen, rückt wieder in meinen Fokus.

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Timo Kassel

Seit ich begonnen habe hinzuschauen, schälen sich, wie bei einer Zwiebel, nun Schicht für Schicht von dem was ich für „normal“ gehalten habe. Schichten, die mich schützen wollen und gleichzeitig blockieren. Ohne diese Schutzschichten ist mein Erleben ganz schön lebendig und macht es mir unmöglich weiter weg zu schauen von all der Zerstörung, Unterdrückung und Gewalt, die wir uns Selbst, einander und der Erde antun. Und dabei erkenne ich, dass ich Teil dieser Kultur bin und sie jeden Tag mit erschaffe.
Doch was ist, wenn genau darin, im Anerkennen und Wahrnehmen, meine größte Kraft liegt? Wird es mir dann möglich aus der „alten“ Geschichte auszusteigen?
Immer der Lebendigkeit folgend wandere ich auf der Sehn-Suche nach Veränderung und einer „neuen“ Geschichte.
Als Coach, Yogalehrer, Aktivist und Mensch möchte ich dich einladen mitzukommen.

Armin Stoll

Seit 2012 widme ich mich der inneren Heilung durch tiefe Traumaarbeit und innere-Kind-Arbeit.
In mehrwöchigen Stille- und Dunkelretreats durfte ich immer tiefer bei mir selbst ankommen.
Dabei erfahre ich die Meditation als Wegweiser, meine Selbstliebe und Dankbarkeit zu vertiefen, um Frieden mit mir selbst und meinen Mitmenschen zu schließen.
So begleite ich heute nun Menschen voller Mitgefühl und mit weitem inneren Raum, die eigenen Themen selbstbestimmt zu erforschen und Heilung im eigenen natürlichen Rhythmus zu erfahren.

Dabei erfährt mein Gegenüber die Kraft der Präsenz und dass ich ganz mit ihm und ihr bin.

Ute Hüser

Mit 27 Jahren begann mein persönlicher Bewusstseinsweg mit der Ausbildung in Ganzheitlich Integrativer Atemtherapie und der Hinwendung zu „Innerer Arbeit“. Seitdem widme ich mich der Erforschung der Komplexität und Funktionsweisen des Menschseins auf verschiedenen Ebenen. In der von mir 2001 gegründeten Huldersun Akademie können sich Menschen in Seminaren, Aus- und Fortbildungen oder in Einzel- Intensiv-Coachings auf ihren Weg der Bewusstseinsentwicklung begeben.
Zahlreiche Aus- und Fortbildungen, mein persönlicher Weg als Frau, Partnerin, Mutter von 4 Kindern und Großmutter einer wachsenden Enkelschar sowie die Initiierung von zahlreichen Projekten haben mich zu der Person gemacht, die ich heute bin.